Über uns
Ein Blick in die Vergangenheit
Die Baracke – das erste Jugendheim in St. Josef
Mit der Fertigstellung unserer neuen Kirche im Jahre 1951 boten sich der Jugend für damalige Verhältnisse ungewöhnliche Möglichkeiten in der bis zu diesem Zeitpunkt als Notkirche verwendeten Baracke an der Kaiserstiege. Mit viel Elan und wenigen Mitteln wurde die Baracke von Jugendlichen hergerichtet. Gruppenräume wurden gestaltet und ein Gemeinschaftsraum stand jahrelang für Spiel, Sport und Vergnügen zur Verfügung. Um- und Ausbaupläne wurden geschmiedet. Zwischenzeitlich, und das muss besonders hervorgehoben werden, wurde in den Jahren 1961 und 1962 unter dem Motto „Wir bauen unserer Jugend ein Heim“ eine Sammelaktion innerhalb der Pfarrgemeinde durchgeführt. Runde 30.000 DM wurden damals gespendet und in mühevoller Kleinarbeit von der Jugend zusammengetragen. Der Spendenbetrag wurde einer zweckgebundenen Rücklage zugeführt und stand bei Baubeginn für unser neues Jugendzentrum zur Verfügung.
Im Jahre 1964 entstanden konkrete Pläne für den Bau eines Jugendheimes. Vorgesehen war zu Beginn ein zweistöckiges Gebäude mit Gruppen- und Spielräumen. Selbst zu diesem Zeitpunkt war von einem Abbruch der Baracke noch nicht die Rede, vielmehr war vorgesehen, den Neubau davor zu errichten und den größten Teil der Baracke als Gemeinschaftsraum in das Gesamtprojekt mit einzubeziehen.
Planung eines neuen Jugendheimes
Die Finanzierungsanträge wurden am 10. März 1964 gestellt. Aufgrund einer Bewilligungssperre durch das Land Nordrhein-Westfalen konnten erst im Jahre 1969 neue Projekte in Angriff genommen werden. Sofort, nachdem der damalige Pfarrer Hubert Vietmeier diese Nachricht erhielt, begann die aktive Arbeit der Jugendlichen, die in Zusammenarbeit mit dem Pfarrkomitee einen Fachausschuss bildeten. Dieser Ausschuss befasste sich eingehend mit Fragen des Standortes, der Planung und des Raumprogramms. Unter Abwägung verschiedener Gesichtspunkte kircheneigener und eines in Aussicht genommenen Fremdgrundstückes fiel die Entscheidung nach Abstimmung mit dem Planungsamt der Stadt Gronau für das heutige Baugrundstück. Zu diesem Zeitpunkt stand somit fest, dass die Baracke wegen ihres schlechten Bauzustandes und aus städtebaulichen Gründen entfernt werden musste.
Jugendzentrum, Altentagesstätte und Heimleiterwohnung
Anknüpfend an den Gedanken von einem „Gemeindezentrum“ ergab sich bei einer am 10. September 1969 im Bischöflichen Generalvikariat in Münster stattfindenden Besprechung für die Pfarrgemeinde St. Josef die erfreuliche Eröffnung, unter Berücksichtigung einer tragbaren Finanzierung ein Jugendfreizeitheim, die Altentagesstätte und die Heimleiterwohnung in einem Bauabschnitt zu erstellen.
Nach der Zusicherung von Finanzmitteln in Form von Zuschüssen wurden einige weitere Hindernisse überwunden, bis die Bewilligungsbescheide endlich eintrafen. Zudem gelang es dem Bischöflichen Jugendamt, uns zu einer Konzeptionsänderung zu bewegen, indem es überzeugend darlegte, nicht die Teil-Offene Jugendarbeit, sondern die Offene Jugendarbeit hätte Zukunftsaussichten.
Große Aufregung bis zur Genehmigung
Zahlreiche Reisen zu den verschiedenen Dienststellen wurden nötig, da nun u.a. ein genereller Baustopp auf Basis der Entscheidung des Generalvikars (OT-Heime werden nicht mehr gebaut!) im Raum stand. Zudem waren die Anstrengungen und Reisen verbunden mit umfangreichen Vor- und Nacharbeiten, sowohl hinsichtlich der Finanzierung als auch der Planung. Am Ende führten dann diese doch schließlich zum langerwarteten Erfolg.
Am 11. November 1970 erreichte die Gemeinde die schriftliche Mitteilung des Bischöflichen Generalvikariats Münster, dass abweichend von dem Grundsatzbeschluss des Geistlichen Rates, keine OT-Heime mehr zu bauen, in unserem Falle das Bauvorhaben zur Durchführung freigegeben worden sei. Mit dem Bauvorhaben konnte dennoch nicht begonnen werden, weil die Landesmittel für das Jugendheim erst am 11. Oktober 1971 bewilligt wurden. Der Kirchenvorstand erteilte dann endgültig grünes Licht.
Aller Übergang ist schwer
Auf der gemeinsamen Sitzung des Kirchenvorstandes und des Pfarrkomitees am 29. September 1971 wurde der Beschluss gefasst, dass die Räume über der Sakristei und der Kaplanwohnung sowie die Kellerräume unter der Kirche für die Jugendarbeit der St. Josef-Gemeinde freigestellt werden sollten, da nach dem Abbruch der Baracke die Jugendlichen buchstäblich auf der Straße standen.
Nach dem Motto „besser als gar nichts“ waren die Jugendlichen froh, wieder ein Dach über dem Kopf zu haben. Allerdings waren die Räumlichkeiten und das Mobiliar in keinem guten Zustand. Oft war es nur die Farbe und die Tapeten, die die Wände noch zusammenhielten. Somit stellte der Umzug in das neue Haus einen Unterschied zwischen Himmel und Hölle dar. Dennoch war die Jugend war der Pfarrgemeinde dankbar, dass sie während der Übergangszeit diese Räume nutzen durften.